Innovationsmanagement

Mit Design Thinking erfolgreiche Firmenstrategien gestalten

Design Thinking für Unternehmensstrategie

Immer wieder stoße ich in Diskussionen auf die Meinung, dass Design Thinking nur etwas für die Produkt-/Dienstleistungsentwicklung wäre.
Sicher, das ist oft der Anwendungsfall, von dem man hört oder der auch mehr propagiert wird. Man kann aber Design Thinking auf viele Themen anwenden,
auch auf die Unternehmensstrategie.
Auch hier lohnt es sich, die Detailebene zu verlassen, einen Schritt zurückzutreten und sich die grundlegenden Prinzipien anzuschauen.
Um Design Thinking auf die Unternehmensstrategie anzuwenden, muss man sich überlegen, welche Eigenschaften und Aspekte eine Unternehmensstrategie auf der einen Seite und Design Thinking auf der anderen Seite ausmachen.

Design Thinking ist ein Prinzip

Design Thinking geht über das hinaus, was man in Standard-Kursen über Design Thinking für die Produkt- oder Dienstleistungsentwicklung lernt.
Es geht übergeordnet um die Denkweise gepaart mit Designmethoden (von denen es sehr viele gibt — und Design hat auch immer mit Strategie zu tun).
«Geschäftsleute müssen Designer nicht nur besser verstehen; sie müssen Designer werden
», sagt Roger Martin von der Rotman School of Management.
Als Unternehmer gestaltet man ja auch ständig, ist also Business Designer. Es geht ja auch beim Design nicht nur um Visuelles, das hübsch anzusehen ist.
Weiterhin zählen zu den Aspekten der Unternehmensstrategie das übergeordnete Gesamtziel, die Mission/Vision und auch die unternehmerischen Wertvorstellungen.
Zwar man kann hier Methoden anwenden, um diese deutlich zu machen und sie zu verstehen, aber diese müssen vom Unternehmer bzw. der Geschäftsführung selbst kommen.

Zuerst sollte man sich die Fragen stellen, «Wer sind wir?», «Was haben wir?», «Was machen wir?» und «Wo wollen wir hin?». Danach muss man sich überlegen, welche Schritte dazu notwendig sind. um diese Vorgaben umzusetzen.

Geschäftsmodelle

Ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie, bilden die Geschäftsmodelle, die man sehr gut mit dem Business Model Canvas konzipieren oder weiterentwickeln kann.
Die Felder des Canvas eigenen sich hervorragend, um mit Design Thinking Methoden ausgefüllt zu werden. Nicht zuletzt propagiert auch Alexander Osterwalder und Yves Pigneur einem Buch «Business Model Generation» (Affiliate Link), die Anwendung von Methoden, die von Designern verwendet werden.

Man sollte sich auch immer daran erinnern, dass es der Kern eines jeden Unternehmens ist, einen Nutzen für seine Kunden zu schaffen, also deren Bedürfnisse zu befriedigen.
Natürlich erbringt man diesen Nutzen mit der Unternehmens-DNA, also den Werten und Zielen.

Weitere Bestandteile

Ist die übergeordnete Strategie klar, dann kann man die Teilgebiete (also Unterstrategien, wie Marketing & Kommunikation, Ressourcen, Finanzen etc.) sukzessive ausarbeiten. Auch hier kann man sich weiterhin
der Design (Thinking) Methoden bedienen. Natürlich gepaart mit anderen klassischen Methoden — es kommt auf den Mindset an, damit man flexibel bleibt. Fünf- oder Zehn-Jahrespläne dürfen nicht starr sein, denn die Rahmenbedingungen können sich schnell ändern.

Wichtig ist es, sich zuerst zu überlegen, welche der Fragestellungen/Aspekte man mit welcher Methode bearbeitet.
Manchmal lohnt es sich auch mehrere Methoden anzuwenden. Diese Methoden zielen immer auf Analyse, Verständnis und auf die Lösung.
Um echte Innovation, kann man Kreativitätstechniken, wie Fiktionen, Assoziationstechniken etc. anwenden.

Fazit

Design Thinking kann auch für die Unternehmensstrategie angewendet werden. Man zerlegt die Unternehmensstrategie in Ihre Bestandteile, schaut sich den Status Quo an und entwirft mit Hilfe verschiedener Methoden Prototypen der Strategie und des Geschäftsmodells.
Dann testet man diese Prototypen und legt eine Strategie fest. Bei der Umsetzung beobachtet man die Ergebnisse. Durch die gewonnenen Erkenntnissen passt man die Strategie und das Geschäftsmodell iterativ (wiederholt) an. Das ist Design Thinking in Reinform.